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Projektbeschreibung:

Die Weinbergbetropfungsanlage stellt ein Oberflächenwasser­bewirtschaftungssystem dar, das insbesondere dem erhöhten Schutzbedürfnis der örtlichen Trinkwasserschutzzone Rechnung trägt. 
Die Maßnahme fördert somit die Schutzfunktion des Bodens für das im Tal anstehende Grundwasser, das der Trinkwassergewinnung dient. Auf diese Weise können die beiden, grundsätzlich eher konkurrierenden Nutzungen „Landwirtschaft“ und „Trinkwasserschutz“ bestmöglich in Einklang gebracht werden.
Beide Nutzungen profitieren von der Anlage. Der Weinbau in Zeiten größerer Trockenperioden durch verfügbares Wasser, die Trinkwasserversorgung durch eine verbesserte Bodenzone mit geringeren Erosionserscheinungen.
Durch die Nutzung und Speicherung des Oberflächenwassers wird das Wasser „im Kreislauf“ gehalten, d. h., zur Bewässerung muss kein Grundwasser entnommen werden.
Das gesamte Oberflächenwasser wird im zentralen Pufferbecken gespeichert (Zulauf im freien Gefälle). Von hier aus wird es über ein Überhebepumpwerk - je nach Erfordernis - einem der Speicherbecken zugeführt. Insgesamt können die drei Becken das einjährige Regenereignis der angeschlossenen Flächen speichern. Je nach Bedarf der Reben (Messung über Boden- und Blattsensoren sowie Aufzeichnungen der Wetterstation) wird über das Speicherbecken Ost Wasser abgegeben. Das Wasser wird zur Eliminierung der Feinststoffe über eine dreistufige Aufbereitungsanlage geführt und über die Fächer-, Betropfer- und Tropfleitungen den Reben zugeführt. Das Speicherbecken West befüllt bei Bedarf über ein Pumpwerk das Speicherbecken Ost.
Die gesamte Steuerung einschließlich Aufbereitung und Stromzuführung für die Betropfungsanlage und die Bewirtschaftung der Teiche ist zentral im Pumpwerk Ost untergebracht um einen wirtschaftlichen Betrieb zu gewährleisten.
Die Speicherbecken mit einer Tiefe von je ca. 8,0 m  und Volumina von 9.000 m³ bzw 14.000 m³ sind mit Folie ausgelegt, um das Absetzen feinster Partikel zu unterstützen.
Das Pufferbecken liegt im Überschwemmbereich (HQ 100) des Mains und ist mit mehreren Flutventilen versehen, um ein mögliches „Aufschwimmen“ bei Hochwasser zu verhindern. Um die bei Starkregenereignissen unvermeidbaren festen Bestandteile (Schlamm) aus dem Becken entfernen zu können, wurde eine Spülleitung sowie ein Schlammabzugschacht angeordnet. Zum Schutz des Trinkwassers, das unter der Beckensohle ansteht, wurde eine Betonsohle angeordnet. Der obere Teil der Böschungen ist auch hier mit Folie ausgelegt.
In den Geröllfängen mit ständigem Zulauf (Quellwasser) sind Absperrschieber installiert, um eine vollständige Entleerung des Beckens zu ermöglichen. Überschüssiges Wasser sowie ein Dauerabfluss zur Aufrechterhaltung des anschließenden Ökosystems werden an den Geröllfängen in Richtung Main abgeschlagen.
Neben der Umsetzung der komplexen Maßnahme mit der zugehörigen Koordination der beteiligten Fachbereichen war auch die Abstimmung und Berücksichtigung der Belange der Winzer Teil der Aufgabenstellung.

Fachbereich:
Wasserversorgung

Auftraggeber:
Fernwasserversorgung Franken

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